Ein spektakuläres Liebespaar des zwanzigsten Jahrhunderts waren der Schriftsteller Erich Maria Remarque und die Schauspielerin Marlene Dietrich.

  
E. M. Remarque
(Auszug, etwa Origialgröße)
M. Dietrich
(DIN A4-Format, stark verkleinert)

Vergleicht man ihre beiden Handschriften kann graphologisch gesehen werden, dass sie nicht zueinander passten. Die Schrift Remarques zeigt, dass er gefangen war in Konditionierungen und Marlene Dietrich viel freiheitsliebender und wesentlich unkonventioneller war. So ist Remarque zum Anbeter geworden, ja, zum Bettler nach Liebe, wie die veröffentlichten Briefe in diesem Buch zeigen.

   "Sag mir, dass Du mich liebst", 224 Seiten,
Verlag Kiepenheuer & Witsch

Die Briefe von Remarque an seine Geliebte Marlene sind hochpoetisch, sie übertreffen literarisch seine Romane. Darauf aber kommt es nicht an, sondern darauf, dass er andere Vorstellungen von Liebe hatte als seine Angebetete. Marlene genoss seine Huldigungen mit der Distanz der Freiheit. Sein Flehen "Sag mir, dass Du mich liebst", hat ihr deshalb nicht sehr viel bedeutet, obwohl Remarque die Liebesbeziehung geradezu beschwörend erzwingen wollte.

Am 12. Januar 1939 schrieb er am Ende eines langen Briefes: "lass mich du sein im Regen deines Blutes, im Gewitter deiner Zärtlichkeit, liebe mich, schmelze mich, atme mich, küsse mich, liebe mich, liebe mich, liebe mich, wirf dich über mich, liebe mich, lass mich nicht los, liebe mich, liebe mich, liebe mich." Wunderbar geschrieben, sehr offen und ehrlich der Ausdruck seiner Sehnsucht nach erwiderter Liebe. Doch vergebens. Marlene Dietrich genoss - und spielte mit Remarques Gefühlen.